#6 Marsen Jules Trio — 30. Januar

Fotos von Ayla Wes­sel | Kul­tur­a­gen­tüer

Pure ambi­ent genius“

hat eine Zeitung den Dort­munder genan­nt: “Marsen Jules stands for the elegic musi­cal out­put of Mar­tin Juhls from Dortmund/Germany.” Außer­halb von Ruhrgebiet/Germany ist Juhl/Jules erhe­blich bekan­nter als drin­nen, aber das geht ja vie­len so: Um für Urlaub auf Balkonien eine Ausze­ich­nung als “Bestes Album” abzu­holen, musste er, kurz vor Beginn der hiesi­gen Kul­turhaupt­stadt, nach Paris zu den Qwartz Elec­tron­ic Music Awards reisen.

Mit “emo­tive clas­si­cal min­i­mal­ism” hat man es hier, wo man zum klas­sis­chen Max­i­mal­is­mus neigt, eben nicht leicht. [Dazu auch ein schönes Inter­view von Pottspot­ting mit Mar­tin Juhl] Dabei entspan­nt Jules seine Klang­welt ganz leicht zwis­chen Ambi­ent und Klas­sik, Mod­ern-Jazz und Elek­tron­ik, aber was sagt das schon. “End­los schön”, sagte De:Bug.

Schön, ein­fach nur schön, und noch mal: schön“, sagte Stadt­magazin Berlin. Etwas wortre­ich­er das, was das Thin­ner Net­la­bel schrieb, wo Jules anfangs veröf­fentlicht hat: “Being Marsen Jules he con­cerns him­self with the com­pres­sion of atmos­phere and emo­tion in the most abstract sense.”

Zu uns kommt er mit seinem Trio, zu dem noch die Zwill­ings­brüder Anwar mit der Geige und Jan-Philipp Alam am Flügel gehören sowie, als spe­cial guests, Meike Rath an der Harfe  —  Harfe!  —  sowie der Köl­ner Videokün­stler und Maler Nico­lai Kon­stan­ti­novic: Er inter­pretiert die Musik im Raum mit großflächi­gen Pro­jek­tio­nen und Mini-Screens, im Kirchen­raum verteilt.

Ein­fach und schön. “Tran­scen­den­tal lul­la­bies”, schrieb eine US-Zeitung. Dass dies alles  —  der präzise Auf­bau, die vor­sichtige Roman­tik, der ver­schlep­pend schwel­gende Gang  —  mit Live-Ses­sions in Lünen begonnen hat, dass Jules bei Ses­sions dann “schnell gelang­weilt” war und sich an klas­sis­che Musik erin­nert hat, deren Klang er mochte, “aber die Dynamik nicht: Immer dieses Rauf und Runter, dann noch ein Tusch …”, das lässt sich in einem schö­nen Inter­view nach­le­sen, das Jens Kobler mit Marsen Jules für 2010lab.tv geführt hat: “Ambi­ent mit Ambi­tio­nen”.

Ein Abend für Fla­neure: “Klas­sik mit Beats”, sagt Jules, “ist keine Option.”

myspace.com/marsenjules
Web­seite Marsen Jules

Web­seite Oktaf