Ein Rauschen, ein Knistern… etwas braut sich was zusammen. Schabend und langsam bauen sich Tracks auf, und dann setzt dieser unglaublich tiefe Bass ein und der Groove zieht an. Eine körnige Melancholie. London, könnte man vermuten, oder Berlin. Die beiden kommen aus Barcelona, wo es wärmer ist und cooler und sie in Kleinstarbeit aus rauhen Sounds ihre Konstruktionen bauen. Und die sind vor allem eines: dekonstruktiv. Sie zerlegen die Alle-Hände-in-die-Höhe-Party. Und machen dabei selber Party, nur eben keine doofe.
Downliners Sekt gelten gerade als ziemlich heißer Tip. Auf dem Sonar, dem größten Festival für elektronische Musik, haben sie kürzlich Tausende überzeugt. Unter ihren neuen Fans auch Mary Anne Hobbs, die legendäre BBC DJane und Geburtshelferin von Dubstep, dieser einen Musik der 2000er Jahre, seit dem Sommer fährt auch sie auf die abgefahrenen Dekonstruktionen ab.
Sie selber nennen, was sie machen, “electronic post post post post rock ambient trip hop, I don’t know…”, und wir wissen es auch nicht, wie man es nennen soll, deshalb hören wir es ja, es ist ein meditativ-ekstatisches Spektakel. Das Gegenteil von Sektlaune, und chromglatter Mitklatschparty. dubstep.de spricht von “der Entdeckung der letzten Monate” und zitiert Joshua Eustis von Telefon Tel Aviv:
„Best thing in electronic music right now.“
Als Support bei uns: PECHUGA DE POLLODIABOLO. Auch sie sind groß im Zerschneiden kleinster Soundpartikel. Das nächste Rave-Brett auspacken, das machen 100 andere, nur macht das noch keine Musik. Der Live-Einstand von Pechuga de Pollodiabolo — der Name erinnert an den Spanier nebenan, die Musik an Downliners Sekt — der Live-Einstand also bei der diesjährigen Whiteline-Release-Party und ein “Hallo Wach!”-Gig beim Ruhrpulsfestival hat gezeigt, und das ist schon ein schräges Phänomen: Sie verstören, sie machen tanzen.
Eine “danceable intrigue”. Das Ganze als urban urtyp spezial an keinem Sonntag, sondern einem Freitag und nicht als Abschluss eines Jahres, sondern zur Halbzeit der Saison. Für 10 Euro wie immer.
Hier noch das, was COOLIBRI dazu meint und HEINZ dazu sagt:
2012-01 Coolibri
2012-01 Heinz Magazin