#25 “Begeistert von …”

Ben Schadow am Bass, Sabine Michalak am Fotoapparat.

Ben Schad­ow am Bass, Sabine Micha­lak am Fotoap­pa­rat.

Gab neulich diese Diskus­sion auf Ruhrbarone.de, wo wem was an urban urtyp miss­fiel. “Falsche Musik am falschen Ort mit falsch­er Moti­va­tion von den falschen Leuten gefördert”, wie Sabine den Bin-ja-sel­ber-nie-dagewe­sen-Kom­men­ta­tor kom­men­tierte: “Dein Unmut ist sehr bre­it gefächert …” Jet­zt sind wir auf ein Inter­view gestoßen, das unser Bassist vom Son­ntag, Ben Schad­ow, der RP gegeben hat­te. Wirk­lich schönes Inter­view übers “Sag mal, kannst du davon leben?” Kün­stler­da­sein heute.

Und dass es früher  —  früher heißt nicht: 80er  —   “dass es Ende der 90er total angenehm war, als deutschsprachige Indie-Band unter­wegs zu sein. Da waren die Ver­anstal­ter heiß darauf, dass man bei ihnen spielte, und es gab Fest­ga­gen. Heute wer­den Musik­er oft prozen­tu­al an den Ein­nah­men beteiligt oder aber, und das ist wirk­lich schlimm, der Ein­tritt ist frei, und am Ende geht der Hut rum. Wer will, schmeißt was rein. Was aber immer weniger machen, weil sie daran gewöh­nt sind, dass ihnen gratis eine Band vor die Nase geset­zt wird. Der Ver­anstal­ter hat keine Kosten und trägt kein Risiko. Im Gegen­teil: Es kom­men wegen der Live-Musik sog­ar mehr Leute, also auch mehr Leute, die Bier trinken. Das Pub­likum dage­gen merkt sich wahrschein­lich nicht mal den Band­na­men und ist oft unaufmerk­sam. Wer nicht zahlt, schätzt auch nicht wert. So ist es lei­der.”

So ist es, bei uns ist es anders. Wir zahlen drauf, eine Menge Leute zahlen mit ihrer Zeit und Arbeit­skraft für einen Abend voll Musik. Während die, die dann bei uns spie­len, min­destens kriegen, was man anständi­ger­weise an einem Tag ver­di­ent. “Wer will, schmeißt was rein”, der Satz heißt hier: Alle wollen. Und dann passiert, was Sinn der Sache ist: Es macht Spaß. Spaß macht Sinn. [“Wir waren begeis­tert von Euerm aufmerk­samen Pub­likum”, schrieben Euch heute Pret­ty Mery K.]