Gab neulich diese Diskussion auf Ruhrbarone.de, wo wem was an urban urtyp missfiel. “Falsche Musik am falschen Ort mit falscher Motivation von den falschen Leuten gefördert”, wie Sabine den Bin-ja-selber-nie-dagewesen-Kommentator kommentierte: “Dein Unmut ist sehr breit gefächert …” Jetzt sind wir auf ein Interview gestoßen, das unser Bassist vom Sonntag, Ben Schadow, der RP gegeben hatte. Wirklich schönes Interview übers “Sag mal, kannst du davon leben?” Künstlerdasein heute.
Und dass es früher — früher heißt nicht: 80er — “dass es Ende der 90er total angenehm war, als deutschsprachige Indie-Band unterwegs zu sein. Da waren die Veranstalter heiß darauf, dass man bei ihnen spielte, und es gab Festgagen. Heute werden Musiker oft prozentual an den Einnahmen beteiligt oder aber, und das ist wirklich schlimm, der Eintritt ist frei, und am Ende geht der Hut rum. Wer will, schmeißt was rein. Was aber immer weniger machen, weil sie daran gewöhnt sind, dass ihnen gratis eine Band vor die Nase gesetzt wird. Der Veranstalter hat keine Kosten und trägt kein Risiko. Im Gegenteil: Es kommen wegen der Live-Musik sogar mehr Leute, also auch mehr Leute, die Bier trinken. Das Publikum dagegen merkt sich wahrscheinlich nicht mal den Bandnamen und ist oft unaufmerksam. Wer nicht zahlt, schätzt auch nicht wert. So ist es leider.”
So ist es, bei uns ist es anders. Wir zahlen drauf, eine Menge Leute zahlen mit ihrer Zeit und Arbeitskraft für einen Abend voll Musik. Während die, die dann bei uns spielen, mindestens kriegen, was man anständigerweise an einem Tag verdient. “Wer will, schmeißt was rein”, der Satz heißt hier: Alle wollen. Und dann passiert, was Sinn der Sache ist: Es macht Spaß. Spaß macht Sinn. [“Wir waren begeistert von Euerm aufmerksamen Publikum”, schrieben Euch heute Pretty Mery K.]