#45 März | Cigarettes After Sex

Cover2

Cig­a­rettes After Sex — Cov­er

Spielt Euch und anderen, die denken, sie ver­stün­den etwas von Musik, ein­mal dieses Stück hier vor und stoppt die Zeit, die es dauert her­aus zu find­en, was das wohl ein­mal für ein Song gewe­sen sein mag. Wer nach den ersten Textzeilen drauf kommt, geste­ht damit ein, dass er früher mal einen äußerst frag­würdi­gen Musikgeschmack hat­te  —  bei allen anderen kann man get­rost darauf wet­ten, dass sie allen­falls beim Refrain errat­en, dass „Keep On Lov­ing You“ die Cov­erver­sion ein­er ziem­lich drö­gen Main­stream-Bal­lade von REO Speed­wag­on ist. REO Speed­wag­on? Egal. CIGARETTES AFTER SEX kom­men aus Brook­lyn, sie machen aus dem Gedudel einen irri­tierend coolen Track. Der androg­y­ne Gesang von Greg Gon­za­lez, die zurückgenommene Gitarre, die wie aus dem Zim­mer nebe­nan herüber klingt, der hyp­no­tisch verzögerte Bass­lauf …

Faszinierend, die Wirkung, die dieses Ambi­ent-Pop-Kollek­tiv aus Brook­lyn erzielt. Ihre Musik fließt dahin, als sei sie geträumt, als könne sich jed­er Song in jed­er Sekunde wie eine Erschei­n­ung auflösen. Ätherisch, in dün­nen Nebel gehüllt, es kön­nten Rauch­schwaden sein. Es kön­nte Vel­vet Under­ground sein. Es kön­nte …

Bish­er haben CIGARETTES AFTER SEX außer ein­er Sin­gle ger­ade mal eine EP veröf­fentlicht, darauf vier Stücke, das war 2012. Großes Aufhorchen in NY, dann diese Stille, und jet­zt, endlich, ein ganzes Album. Ver­let­zlich, unberührt, Musik aus dem Moment danach, wenn Intim­ität und Ein­samkeit ver­schmelzen.

Und jet­zt das: 3 abso­lut exk­lu­sive Deutsch­land-Shows. Ham­burg, Bochum, Berlin.

 

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