#71 LBT

LBT by LBT

Wieder ein Piano-Trio, wieder völ­lig anders, jet­zt ist es untot­er Tech­no, am leben­den Instru­ment erzeugt und rein akustisch beat­met. Keine Com­put­er nir­gend­wo, und doch reicht der Sound von deep bis indus­triell, von fein­füh­lig bis eksta­tisch. Vielle­icht hauen sie den Flügel zu Brei, vielle­icht entheben sie sich (und uns) auf Flügeln der Impres­sio­nen hin­weg, sie sind alle unter 30, kom­men aus München und heißen Leo + Max­i­m­il­ian + Sebas­t­ian. Oder eben Grand Piano + Dou­ble Bass + Drums, was in der Summe Tech­no ergibt. Die bay­erische Presse schwärmt:  „Der neue Jazz in München wird vom Tech­no ähn­lich geprägt wie der in Lon­don von Grime und Drum’n Bass oder der in Los Ange­les vom Hip-Hop. Jazz wächst organ­isch. München hat für den Tech­no zwar nie eine weg­weisende Rolle gespielt, Tech­no für München aber dur­chaus. Da liegt der Spa­gat nahe. Das Klavier­trio LBT um den Pianis­ten Leo Bet­zl hat den mitreißend per­fek­tion­iert.“

Schrieb die SÜDDEUTSCHE über LBT. Und jet­zt das JAZZ PODIUM auf die Frage, wie die 3 Musik-Stu­den­ten das schaf­fen: 

Die stu­pid monot­o­ne Bass­drum, teil­weise in don­nern­den Dop­pelschlä­gen, erzeugt die erwün­schte Trance, wird aber vielfach durch polyrhyth­mis­che Ver­schiebun­gen und alternierende Tem­pi gebrochen.”

JAZZTHETIK wiederum erin­nert daran, dass LBT als klas­sis­ches Jaz­ztrio begonnen hat; für den Mod­ern Jazz des ersten Albums gab es die ersten Preise, auf diesem Album wiederum ist am Ende ein Stück mit dem Titel “Tech Tech Tech” erschienen, das bei Konz­erten viel Beifall fand, es ist für LBT in etwa das, was das “Schwarze Quadrat” für die Kun­st­geschichte ist: 

Tech­no funk­tion­iert aber nach anderen Geset­zmäßigkeit­en als tra­di­tioneller Jazz und erfordert entsprechend andere Kom­po­si­tion­stech­niken, wie Max­i­m­il­ian erläutert: ‘Wenn man die Musik am Blatt Papi­er kom­poniert, ist man dazu ver­leit­et, viel zu viel zu schreiben und zu vari­ieren. ich habe mir dann zuerst die DJ-Soft­ware Able­ton gekauft und alles wie ein DJ kom­poniert. Danach habe ich die Stücke für ein akustis­ches Trio aufgeschrieben. In dieser Art ent­standen nach und nach die Titel.”

Wobei sich die kom­pos­i­torischen Konzepte je nach Titel verän­dern, LBT spielt alles andere als eine Masche. Die Band ist, schreibt JAZZTHETIK,

ein Exper­i­men­tal­la­bor. So ver­wun­dert es nicht, wenn Max­i­m­il­ian sagt: ‘Es gibt eine Schnittstelle zwis­cheen Neuer Musik und Free Jazz, die eigentlich ziem­lich ähn­lich klingt. Wenn man diese Klangäs­thetik nimmt, passt das gut zu Tech­no.’ Für die eigene Klangäs­thetik wählt das Trio einen min­i­mal­is­tis­chen Ansatz: ‘Wir erzeu­gen, wie in der neuen Musik, alle Klänge ana­log. Man klebt etwas über die Sait­en, legt etwas ins Klavier, kratzt irgend­wo oder nimmt eine Spray­dose und sprüht ins Mikro­fon. So entste­hen bei uns die Klänge, die son­st vom Com­put­er kom­men. Zusät­zlich gibt es ein 08/15-Mis­ch­pult mit einem Hall- und einem Delay-Effekt.’ ”

Also: eher untyp­isch für Bay­ern, urtyp­isch für uns. LBT ein per­fek­tes Präludi­um für Bohren.

 


LBT | urban urtyp #70

» Son­ntag 3. März 19 Uhr
» 10 € wie immer 
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» oder bess­er noch verbindlich reservieren: Mail an tickets@urbanurtyp.de

BOHREN & DER CLUB OF GORE | urban urtyp spezial

» Rose­mon­tag 4. März 19 Uhr
» 20 € wie son­st nie
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