Charlotte Brandi: urban urtyp edition

Char­lotte Bran­di by Helen Sobi­ral­s­ki ©

Zweimal war sie mit Me And My Drum­mer bei uns, zweimal hat ihr poet­is­ch­er Pop verza­ubert, jet­zt: ihr Solo-Debüt. Das Album ist Mitte Feb­ru­ar erschienen, und? Die Presse ist hin und weg, wir sind es auch, hier ein paar State­ments:

Ein großer Wurf“ | BERLINER ZEITUNG

Kom­plex orchestri­ert, imponierend gesun­gen, abso­lut vol­lkom­men.“ | BARBARA

Ein entschle­u­nigtes, äußerst intel­li­gentes Piano-Album. Die Anmut von Tori Amos, kom­biniert mit der Leichtigkeit von Feist.“ | GALORE

Es hat Pathos, es hat Dra­ma, es hat über­schäu­mende Lebenslust, es hat melodis­che Grandez­za, schwärmerische Arrange­ments und eine fan­tastis­che Pro­duk­tion.“ | ROLLING STONE

Aus der Zeit gefal­l­en­er Jazz- und Soul-Pop, um sich im Abend­kleid ins Schaum­bad zu leg­en.“ | MUSIKEXPRESS

Man muss gar nicht auf tolle Singer-Song­wri­terin­nen wie Kate Bush, Tori Amos, Feist oder Julia Holter ver­weisen, um die ambi­tion­ierten Klanggemälde der Mul­ti­in­stru­men­tal­istin aus Berlin zu würdi­gen. Ihre elf Pianopop-Songs gehören derzeit zum Pre­mi­um-Ange­bot aus deutsch­er Musikpro­duk­tion, sie sind eine der ersten großen Über­raschun­gen dieses Jahrgangs.“ | STERN

Und jet­zt mit unseren Worten:

Char­lottes Solo ist aufwändig pro­duziert, reich instru­men­tiert, die Stimme ist Teil der orches­tralen Land­schaft. Über allem aber span­nt sich die Qual­ität der Arrange­ments, sie sind sen­sa­tionell. Denn so sehr man diese Musik auch analysiert, in ihr bleibt etwas zurück, das unver­füg­bar ist: eine rät­sel­hafte Schön­heit, sie legt sich über die Musik wie Licht über ein Bild.

Woran das liegt? Vielle­icht daran, dass Char­lotte Bran­di bei sich sel­ber bleibt, wenn sie Pop­musik macht, man sehe und höre nur ein­mal dies:


Und in „My Days In The Cell“  —  das Video zu dieser zweit­en Sin­gle ist jet­zt erschienen  —  zeigt sie, so erzählt sie im Inter­view,

einen speziellen, sehr ein­samen Teil mein­er Seele in den Neun­ziger und Nuller Jahren, als ich als junges Mäd­chen in Dort­mund-Hörde gewohnt habe.“

Und weit­er:

Emi­ly, meine Schwest­er, kon­nte mit dem Gefühl aus unser­er Kind­heit sofort viel anfan­gen — so lag es nahe, dass sie Regie im Video führt. Wir sind an Plätze gegan­gen, an denen ich als Tee­nie mit Musik auf den Ohren stun­den­lang spazieren ging. Meine dama­lige Innen­welt wird in diesem Video zu ein­er Fig­ur, die sich auf den Weg durch diese selt­same Umge­bung macht.”

Inzwis­chen lebt Char­lotte Bran­di in Berlin, aber das Gefühl der Kind­heit ist geblieben, das Gefühl, durch Indus­trieru­inen zu laufen, aber unter Ster­nen zu leben:

Oh in the nights / I can feel it / There‘s an end to every­thing / To my shy smile / Your soft hands / To our days in the cell.“

Prä­gen­des Instru­ment des Albums ist übri­gens das Klavier, es zu spie­len hat Char­lotte Bran­di in Dort­mund gel­ernt, sie hat es sich sel­ber beige­bracht.


CHARLOTTE BRANDI & BAND | The Magi­cian

Eine urban urtyp edi­tion. Präsen­tiert von Kul­turnews | ByteFM | Mis­sy Mag­a­zine | laut.de | bed­roomdis­co

» Fre­itag 3. Mai | 20 Uhr
» Ein­lass 19 Uhr
» VVK 14 € inkl. Geb.
» Tick­ets hier direkt bei uns ordern

ANIYO KORE

Rene & Melody, eben­falls in Dort­mund geboren und aufgewach­sen und, wie sie sel­ber sagen, von der “indus­tri­al nature” inspiri­ert, zählen zu ihrer ästhetis­chen Ahnen­ga­lerie Por­tishead, Ein­stürzende Neubaut­en und Björk und haben sich daraus einen eigen Postrock-Sound geschaf­fen: schw­er­er Bass, darüber angeschärfte Gitar­ren- und Syn­thiesounds, aus denen sich Stim­men emporschrauben, “voic­es full of hope. 100% orig­i­nal free of sam­ples, pre­sets and cov­ers”.