Elektronische Musik ohne Elektronik. Hauschka, weltweit gefragter Pianist, legt die Sounds auf die Saiten und dann ein paar Dinge dazu, Radiergummis, Kronkorken, Butterbrotpapier. Etwas Gaffa-Tape, etwas Folie, ein Satz Tischtennisbälle. Was aber keine Gags ergibt oder Aha-Effekte, sondern Klänge, die schichtet der Düsseldorfer Schicht für Schicht zu harmonischen und, ja, betörenden Songs auf. Mehr Pop als Cage. Eine “Ahnung unverfälschter Schönheit”, meinte die taz.
Was sich so langsam herumspricht. In den USA werden seine Konzerte schon lange von der New York Times besprochen, in Japan bitten sie um Hauschkas Autogramm, und in allerjüngster Zeit stehen sie auch vorm Berghain in Berlin Schlange für ihn. Hierzulande kennen Hauschka immer noch zu wenige — aber das passiert nun mal, wenn es einem darum geht, im Musikbetrieb die Freiheit zu behalten. Hauschka (43) gehörte mal dazu, zum Betrieb, hat fürs Fernsehen gearbeitet, hat einen Plattenvertrag bei einem Major in der Tasche gehabt, die Red Hot Chili Peppers begleitet und die Fantastischen Vier, solche Sachen eben.
Bis er die Elektronik im Klavier entdeckte. Seitdem unterläuft er den Betrieb und wickelt die Musikgeschichte vom anderen Ende auf: Dort die Ingenieure, die neuester Elektronik beibimsen, wie ein Klavier zu klingen habe — hier Hauschka, der Improvisateur, der aus dem Klavier heraus die schönsten Elektronik-Sounds zaubert.
Vor zwei Jahren, als Hauschka das erste Mal hier war, gab es urban urtyp noch nicht. Wenn der Improvisateur jetzt kommt, geht er wie immer “ohne Programm und ohne bestimmte Idee auf die Bühne”, die dieses Mal der urban urtyp Kubus ist: in der Mitte der Flügel, Hauschka davor, wir drum herum.
Sonntag 16. Oktober // 19 Uhr // 10 EURO // Und klar, es gibt noch Karten ! Der Online-VVK ist inzwischen dicht, aber Karten gibt es hier: Ticket-Reservierung // wer reserviert, dem geben wir ein Freigetränk aus!
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