#38 Elektro Guzzi

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© Elek­tro Guzzi

Was ist ein Coup? Elek­tro Guzzi ins Ruhrge­bi­et zu holen. Was sind zwei Coup? Ihr Konz­ert in Bochum für 10 Euro zu ver­schenken. Vielle­icht muss man das wirk­lich mal hin­schreiben: dass so etwas offen­bar nur urban urtyp schafft. Und zwar ohne Kul­tur­för­der­mit­tel. Die Währung, in der wir rech­nen, lautet: urban oder nicht. Was Elek­tro Guzzi machen, ist  —  wom­öglich ist das der Grund, warum sie noch nie im Ruhrge­bi­et gespielt haben  —  es ist urban. Sie verdicht­en, was man zu ken­nen meint, das aber auf eine Art, die einen völ­lig über­rascht: Klas­sis­che Beset­zung, wie man sie seit einem hal­ben Jahrhun­dert ken­nt, Gitarre, Bass, Drums, das Ergeb­nis: Tech­no. Man hört etwas, das aus High­tech-Geräten kommt, es stammt aus müden Instru­menten. Man sollte Musik nie nach dem Ausse­hen beurteilen.

Tech­no ohne Plati­nen. Die drei aus Wien entwinden ihren Instru­menten Sounds, von denen kein­er nie gemut­maßt hätte, dass sie organ­isch sein kön­nten. Jed­er dieser Sounds begin­nt auf ein­er Saite, einem Trom­melfell, alles begin­nt ver­traut, aber daraus entwick­elt sich eine Musik, die Licht­jahre weit weg ver­weist. Auf eine Par­ty am Rande des Son­nen­sys­tems. Auf einen Club im Innern ein­er Pla­tine. Elek­tro Guzzi hören heißt: alles vergessen, was man über Instru­men­tal­musik zu wis­sen meinte. Und wenn man das alles hin­ter sich gelassen hat, bleibt nichts, nur der Groove.

Großen Vir­tu­osen  —  um das Ganze nochmal anders zu sagen  —  sagt man ja gerne nach, sie kön­nten, was man sieht und was man hört, in einen Wider­spruch ver­wan­deln: Man sieht, wie jemand auf seinem Instru­ment hantiert, hört aber ein halbes Orch­ester. Bei Elek­tro Guzzi ist das so: Man sieht die Drei mit ihren Instru­menten, man sieht sie gle­ich­sam schon in Rock-Posen fall­en  —  und dann kommt einem ein der­art organ­is­ch­er Tech­nosound ent­ge­gen, so hart und direkt, als sei er direkt und hart aus Detroit importiert.

Oder  —  um es noch ein­mal anders zu sagen  —  früher, bei KRAFTWERK, haben sie, wenn sie Com­put­er bespielt haben, so getan, als seien sie sel­ber welche. Unterm Strich also 2:0 für den Com­put­er. Elek­tro Guzzi ste­hen vor einem wie Jungs von nebe­nan, nur ihre Musik ist cool­er als das, was ein Com­put­er je ausspuck­en kön­nte. Tech­no 2.0.

Wird eine urban urtyp Par­ty am Rande eines Son­nen­sys­tems am Ende eines Jahres.

» 28. Dezem­ber
» wie immer son­ntags, wie immer 19 Uhr, wie immer nur 10 Euro
» tickets@urbanurtyp.de

 

» urban urtyp wird gemacht von: Andie | Andreas | Anna | Ayla | Bine | Chris | Daniel | Dirk | Kat­rin | Marc | Mar­tin | Michael | Olaf | Oli | Roswitha | Tho­mas | Vio | Yan­nis

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