#72 Lea W. Frey

Lea W Frey und Band ©

Entsch­iedene Entk­itschung, urban urtyp ist Großs­tadt-Pop. Beispiel Lea W. Frey & Band: kühl elek­tri­fiziert, sub­til har­monisch, eine eis­meerk­lare Stimme. Sie singt über Kli­mawan­del und Gen­tri­fizierung und, doch ja, über die Liebe und steigt dabei — klas­sisch geschult — durch 4 Oktaven hin­durch in die Stratosphäre auf. Dor­thin, wo sich der Sound mit dem von Por­tishead vere­inen mag, von Son­ic Youth oder auch mit dem von Can, den alten Kraut­trock­ern. An den Drums sitzt Andi Haberl, im Haupt­beruf spielt er für THE NOTWIST. An den Sait­en der Gitar­ren arbeit­en zwei Jazzer, und die erup­tiv­en Sounds rührt Liz Kosack an, Kün­st­lerin aus New York, sie hat sich im Ambi­ent-Bere­ich einen her­vor­ra­gen­den Namen erspielt. Das Ganze ergibt? Großs­tadt-Pop. Eigen, durch­dacht, urban. Nicht so zugänglich wie eine Kneipe in der Vorstadt, es gibt Pop, der einen in andere Sphären trägt.

Und das hat vor allem mit Lea W. Frey zu tun, die geborene Berliner­in singt der­art unaf­fek­tiert, wie man es seit Björk und Kate Bush nicht mehr gehört hat: Diese Stimme bet­telt nicht um Gefüh­le, singt keine Töne von unten an, zer­rüt­telt sie in keinem Vibra­to und lässt sie nicht selb­stzerquält abschmieren — alle die Tricks, Gefüh­le vorzutäuschen, hat Frey nicht nötig, Björk hat ja auch keine Kitsch-Tricks gebraucht.

Wom­it wir klargestellt hät­ten, was Entk­itschung meint. Was wiederum ein entschei­dend ist dafür, unser Pro­gramm zusam­men zu stellen: Mit diesem Konz­ert endet die neunte Spielzeit der Indie-Rei­he an der Ruhr. Die zehnte Spielzeit entste­ht ab jet­zt in unseren Köpfen. Urban heißt zu hören, was man nicht ken­nt.


Lea W. Frey | urban urtyp #72

» Son­ntag 07. April | 19 Uhr
» Ein­lass 18:30 Uhr
» wie immer bei urban urtyp: nur 10 € !
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