#60 Pari San

Was für ein Art­work! “Frozen Time” von Pari San ©

Sinnliche Songscapes zwis­chen Pop und Avant­garde. Das ist als Kurzbeschrei­bung etwas dünn aufge­tra­gen, wenn man das Art­work oben sieht. Etwas far­biger: Pari & Paul schaf­fen urban elek­trisierende Span­nungs­felder. Und jet­zt mal mit etwas mehr Barock: Sie, Paris­sa Eskan­dari, im Iran geboren, er, Paul Bren­ning, in Berlin, man kön­nte meinen, wenn man sie hört, träfe ori­en­tal­is­che Mys­tik auf preußis­che Ratio, Impul­siv­ität auf tech­nis­che Präzi­sion usw., aber nein, das trifft es auch nicht, das ist barock­er Mul­ti­kul­tik­itsch, sehr viel inter­es­san­ter ist, dass er, der gegeißelte Paul, Sounds kreiert, von denen sich tat­säch­lich denken lässt, sie seien unge­hört, ein­er­seits. Und dass ander­er­seits sie, die Mut­ter­mari-Pari, einen Gesangsstil entwick­elt hat, der an Björk erin­nert, den man so aber eben­falls noch nicht gehört hat und der in der Lage ist, die Gren­zen zu ver­schieben, an die man sich so gerne hält, dass beispiel­sweise ori­en­tal­is­che Mys­tik auf preußis­che Präzi­sion träfe usw. und direkt überm Schlag­baum reicht­en sie sich die Hand. Tat­säch­lich ver­schiebt sich am Ende nur eine Gren­ze, und das ist die zwis­chen Tag und Traum. Weit­er­lesen

Review Jeff Cascaro

Jeff Cas­caro by Michael Schwettmann

Was der aus dem Ärmel schüt­telt, unangestrengt und ungekün­stelt. Mit ein­er ele­gan­ten Schlampigkeit, die nur hat, wer sie sich leis­ten kann. Cas­caro kann. Foto­be­weis:

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qualitativ anspruchsvoll, trendsetzend, kreativ“

urban urtyp by Michael Schwettmann

Wow, wir wer­den eingepreist gepriesen! uu wird mit dem APPLAUS-Preis geehrt, und den vergibt wer? Die Bun­desregierung. An wen? An uns, das Inten­dan­ten-Kollek­tiv, das freis­chaf­fende. Wie das? APPLAUS ist ein Preis, der “für die Pro­gramm­pla­nung unab­hängiger Spiel­stät­ten“ vergeben wird, die Beto­nung liegt auf „unab­hängig“: Gepriesen wird, wer nicht am staatlichen Förder­hahn hängt. Und das ist gut, diese “Ini­tia­tive Musik”. Weil es  —  über­all, nicht nur in Bochum  —  „die vie­len kleineren Clubs im ganzen Land sind, denen es gelingt, das Pub­likum mit ihren Live­musik-Pro­gram­men zu begeis­tern und dabei jun­gen, noch unbekan­nten Musik­erin­nen und Musik­ern eine Bühne zu bieten”. So sagte es jet­zt die Beauf­tragte der Bun­desregierung für Kul­tur, Staatsmin­is­terin Moni­ka Grüt­ters bei der Bekan­nt­gabe der Preisträger: “Mit dem APPLAUS wollen wir dieses wichtige kul­turelle Engage­ment hon­ori­eren und weit­ere Anreize geben, in musikalis­che Pro­gramme zu investieren.“ Weit­er­lesen

#59 Friends of Gas: “Fatal schwach”

FoG by Susanne Beck

Min­i­mal­is­tis­ch­er Post­punk. Reduced to the Max. Eine des­per­at-bedrohliche Stimme über dom­i­nan­ten Bass-Lin­ien, kühl-ver­let­zlichen Indie­gi­t­ar­ren und fordern­den Drums. Jed­er Song ein Beben, ein schwe­len­der Vulkan, tief­schwarz glühend. Weit­er­lesen

#58 Jeff Cascaro: “Love & Blues in the City”

Jeff Cas­caro by Jim Rakete © 2017

Sänger, Trompeter, Bochumer. Genauer: Beg­nade­ter Sänger, toller Trompeter, typ­is­ch­er Bochumer und damit ein­er, der es an keine Glocke hängt, dass er ein toller Trompeter ist und beg­nade­ter Sänger. Wenn man ihn zum Inter­view trifft  —  gibt gute Gründe, ihn zu inter­viewen: neues Album, mega Beset­zung, exquis­ite Tour  —  wenn man ihn trifft, kann es passieren, dass er lieber Nat King Cole hört und kein Wort über sein neues Album ver­liert, keines über die mega Beset­zung und die exquis­ite Tour, son­dern darüber,„welche wahnsin­nige Bal­ance Nat King Cole hat. Eine unglaubliche Stimme, immer in der Musik, ein per­fek­ter Sänger für mich.“ Jeff, kön­nen wir ein wenig über Jeff Cas­caro sprechen? Und er: „Ella, Sarah Vaugh­an, Nan­cy Wil­son, Sina­tra, Joe Williams, Tony Ben­nett und noch ein paar andere, sie haben es unglaublich zele­bri­ert. Zeit­los und schön!“ Weit­er­lesen

Review Drahthaus

Felix Drahthaus by Bine Micha­lak

Wenn du in einen Beat hinein gedreht wirst, von dem du nicht weißt, wie er eigentlich schlägt, aber sehr genau weißt, dass du nie wieder raus willst, dann bist du im Drahthaus gelandet. Hier wer­den Plas­tikp­fand­flaschen intel­li­gen­ter genutzt als irgend­wo son­st, felix Drahthaus­tria. Bines Galerie:  Weit­er­lesen

Review Kai Niggemann

Urtyp in der Urtyp-Brauerei: Kai Nigge­mann by Sabine Micha­lak

Urtyp in der Urtyp-Brauerei: Kai Nigge­manns “Men­schmas­chine” war Vor­spiel & Vor­lesung zur acht­en Spielzeit. Geht gle­ich heute mit #Drahthaus weit­er. Hier Bines Fotos aus den Kellern: Weit­er­lesen

#57 arnold kasar

Arnold Kasar macht Musik | © Arnold Kasar

Wenn Kri­tik­er sich schw­er tun, wenn sie um Floskeln rin­gen. Wenn sie Mühe haben, den einen oder anderen Begriff zu find­en und dann tat­säch­lich keinen find­en, gar keinen, wenn es dahin kommt, dann hat, wer solche Musik macht, etwas richtig gemacht. Arnold Kasar macht Musik.

Er macht es  —  begin­nen wir mit der ZEIT  —  „wahrhaftiger und nicht so wichtigtuerisch überspan­nt wie der aktuelle Main­stream des Min­i­malklavier­we­sens“, er Weit­er­lesen