Chillaxified? “ ‘Was ist mit mir geschehen?’ dachte er. Es war kein Traum. Sein Zimmer, ein richtiges, nur etwas zu kleines Menschenzimmer, lag ruhig zwischen den vier wohlbekannten Wänden.” Die Umgebung ist geblieben, sie ist richtig und ruhig und etwas zu klein, nur Gregor Samsa hat sich verändert … und so, als “Die Verwandlung”, hat Köster sein neues Projekt benannt, warum nur? Der Kölner ist 37 und wird wie ein neuer Till Brönner gehandelt:
“Lange hat man nicht mehr so eine Trompete im Jazz gehört”
hatte DIE WELT geschrieben,
“endlich mal einer, der nicht wie Miles Davis oder Chet Baker klingt.”
Also warum sich wandeln? Weil Jazz keine Karriereplanung ist, “Jazz ist eine Lebenseinstellung”, hat Nils Petter Molvaer gesagt, der verbringt sein Leben ja ebenso am Blech [und spielt am Tag vor Köster in der Christuskirche!]: “Jazz bedeutet, offen und frei zu sein.”
Kösters Regalbord dagegen dürfte eher offen und voll sein, er hat den ECHO Jazz und was es sonst an Preisen gibt, jetzt verwandelt er sich mit Gelassenheit und Witz: Während er sich auf Gregor Samsa bezieht, den Versicherungsvertreter, dessen Stimme zu einem “schmerzlichen Piepsen” wurde, geht er selber den entgegen gesetzten Weg: weg von der Versicherung, von der Fatalität des richtigen, ruhigen und immer zu kleinen Menschenzimmers, weg von der Konzeptmusik hinüber zum Spiel:
“Niemand muss hier etwas beweisen, sämtliche Songs drücken einen Zustand schöpferischer Gelassenheit aus. Wo auf Kösters früheren, deutlich rockigeren CDs ein Hang zu urbaner Enge und motorischem Stress vorherrschte, macht sich jetzt eine Anmutung von pastoraler Weite und zeitlicher Unabhängigkeit breit. Selbst die sehr sparsam eingesetzten Electronics erweitern eher den Horizont, als dass sie für digitale Hektik stehen würden.”
Pastorale Weite? Das urban dictionary nennt es chillaxified.
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