#77 Darjeeling a‑b-g-e-s-a-g‑t

Dies­seits von schwarz/weiß: Dar­jeel­ing

Wegen Coro­na, klar. Wir schauen, wie es mit uns und der urba­nen Teefrak­tion weit­erge­ht. Wird sich was find­en. Bleibt alle gesund, take care!  //  Im uu-Kollek­tiv gibt es 2, die hat­ten diese 3+1 ein­mal live hören wollen. Und waren erst hin und dann weg. Jung und schräg seien sie, voll­gepumpt mit Zitat­en der Musik und jen­er Gnade, die es erlaube, jede Zitier­regel zu brechen. Spiel­wütig und wüst, infan­til und ahnungs­los, frühreif und zu spät geboren und umgekehrt genau­so. Dar­jeel­ing sel­ber sagen von sich, sie span­nten ihre Werke zwis­chen Tür und Angel auf, zwis­chen repet­i­tiv­er Brachial­ität und adoleszen­tem Gegluckse, sagen wir, zwis­chen urban und urtyp. Und da passt ja nun so gut wie gar nichts zwis­chen, Dar­jeel­ing passt.

Alle aus Wup­per­tal, alles Jungs. Jan ist git + voc, Markus ist bass + voc, Fabi­an ist keys + voc + perc, Thor­ben ist dr, ihre Musik ist mehrstim­miger Progress-Pop, ist retroesk psy­che­delis­ch­er musique tem­pête, ist Unpop + Indie-Hip­ness + Rock­star­sim­u­la­tion. Live geht es drama­tisch zu wie in einem Hör­spiel und inten­siv wie an einem Abend, an dem du sich­er bist, am Ende gehst du raus und suchst dir ein Hotel und mietest dir ein Zim­mer an, das du, Hokus Pokus, den Rest der Nacht zer­legst.

So heißt ihr zweites Album, Hokus Pokus, bei Lis­ten­records erschienen. Leicht wah­n­witzige Sounds, elegisch wabernd im Rausch des Tees, ein Drum­mer, der seine Felle bear­beit­et, als wolle er ein Kopf­steinpflaster leg­en, die ori­en­tal­isch fre­undlichen Har­monien der Gitarre wer­den von Bea­t­les-Sounds über­rollt. Dreis­tim­miger Gesang und irre Lach­er, Hitch­cock-Momente mit­ten in der Yoga-Ses­sion, ein eso­ter­isch­er Blick in die Tee­tasse mutiert zu schriller Sex­i­ness, so geht Blue Vel­vet Wup­per­tal.

Und mit­ten­drin … Nick Cave.

Nicht schlecht für eine Com­bo, die sich 2014 in besagtem Wup­per­tal gegrün­det hat, im sel­ben Jahr die erste EP, 2017 das erste Album, es trägt den Titel “Life Is An Intrigu­ing Mosaïque Of Reveal­ing Secrets”. Dann die Schule des Lebens, Livekonz­erte u.a. auf dem Way­Back­When, Open Source, c/o Pop, Eurosonic/Altersonic Norder­slaag und Sup­port von Wolf Peo­ple, Minor Vic­to­ries, Iso­la­tion Berlin, Sue The Night, PHIA und Vague.

Und jet­zt uu. Jet­zt erst? Zu unserem Glück: Wah­n­witz wächst langsam, je länger sie zusam­men spie­len. So langsam ist Tee das neue Bier, Dar­jeel­ing wird urban.


DARJEELING | urban urtyp

» Son­ntag 19. April | 19 Uhr
» Ein­lass 18:30 Uhr
» wie immer bei urban urtyp: nur 10 €
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