# John Kameel Farah

John K. Farah by Leonie Hochrein ©

» Das Konz­ert im urban urtyp-Kubus hat John K. Farah heute aus ter­min­lichen Grün­den absagen müssen. Wir bedauern dies sehr, wir bleiben dran, wir wer­den ihn bei näch­ster Gele­gen­heit hier­her holen, er gehört in die urban urtyp-Rei­he. Wie es mit urban urtyp im März weit­erge­ht? Infos fol­gen. //  Max­i­mal­is­tisch sei seine Musik, sagt er sel­ber, sie ist es dank min­i­mal­is­tis­ch­er Struk­turen. John Kameel Farah, Berlin-based Kom­pon­ist und Pianist aus Kana­da, zählt zu jen­er Gen­er­a­tion von Klavieräs­theten, die klas­sisch aus­ge­bildet sind nach allen Regeln der Kun­st und im Sound der Clubs zuhause.

Er hat, das ein­mal vor­weg, bei Ter­ry Riley studiert und zweimal den Glenn Gould Com­po­si­tion Award gewon­nen, will sagen: Er kommt von der Klas­sik und ver­lässt sie nicht, wenn er seine Klanggewebe strickt. Die er „max­i­mal­is­tisch“ nen­nt, weil er unge­mein viel an Zitat­en, an Ein­flüssen und Tra­di­tio­nen ein­webt in min­i­mal­is­tis­che Struk­turen. Sie umgar­nen Momente, die klin­gen wie von Chopin oder Debussy, wer­den jazz­ig, ver­häkeln sich mit Syn­thie-Sounds, und dann schlän­gelt sich eine arabeske Ton­folge ins Ohr, die einem wie ein Orna­ment erscheint, das sich als Melodie erweist, die in Pop überge­ht und sich auflöst in Impro­vi­sa­tio­nen … Das ist wun­der­bar intel­li­gent gemacht, fein­füh­lig, max­i­mal­is­tis­che Begeg­nung auf eng­stem Raum. Einem Raum, der kein Fremdes ken­nt, nur eine behut­same Neugi­er. „Pow­er-Min­i­mal“, sagte ein­mal wer dazu. Was man sich bildlich so vorstellen kann: Farah baut eine Tas­ten­welt um sich herum, kein Ton­mann weit und bre­it, er regelt alles sel­ber, Grand­pi­ano, Syn­the­siz­er und Com­put­er und gerne, wenn es geht, ein Cem­ba­lo, eine Orgel, Farah mag Bässe. Mag Drum & Bass, Dub­step, Tech­no.

Dass er mit diesen Vor­lieben urban urtyp wird, ist qua­si unver­mei­dlich. Wir sind in unserem Kubus  —  diesem 10 x 10 m großen Raum im Raum der Kirche, den wir für jedes uu-Konz­ert auf­bauen  —  ein ästhetis­ches Niveau gewohnt, das nicht viele erre­ichen: Hausch­ka hat hier gespielt, Michael Woll­ny, Julia Hüls­mann und Julia Kadel, Arnold Kasar … und von den Sech­sen, die derzeit die „Six Pianos“ spie­len, dieses Über­w­erk von Steve Reich, das sie in den größten Häusern der Repub­lik geben, waren bei uns: Gre­gor Schwellen­bach, Daniel Brandt, Paul Frick und Erol Sarp.

Und jet­zt auch: John Farah, er gehört in den urban urtyp Kubus wie urtyp zu urban.

urban urtyp? Ist die Indie-Rei­he an der Ruhr. Ein­mal im Monat son­ntags 19 Uhr, immer 10 €, immer anders.