Michael Wollny Trio


 
sam­stag 27.04.24 / 20 h // Allein Tim Lefeb­vre, der Mann am Bass, ihn hat auch Sting schon in seine Band geholt, eben­so Elvis Costel­lo, Jamie Cul­lum, Till Brön­ner. Und: Er hat den Bass auf dem let­zten Album von David Bowie gespielt, auf “Black Star”, Bowies Ver­mächt­nis. Stimmt schon was, The Times schrieb, es ist “the most excit­ing piano trio in Europe”.  Die britis­che Zeitung neigt nicht zur Übertrei­bung: Das Michael Woll­ny Trio ist, was es ist und Woll­ny sel­ber – jet­zt die FAZ – „der vol­lkommene Klavier­meis­ter“, dessen Namen man nur in einem Atemzug mit denen von Kei­th Jar­rett und Chick Corea nen­nen kön­nen, von Her­bie Han­cock und Brad Mehldau: „Woll­ny bringt alles mit, was man von einem per­fek­ten Jaz­zpi­anis­ten ver­lan­gen kann“, die FAZ zählt auf: „Vir­tu­ose Tech­nik, über­schäu­mende Fan­tasie, Diszi­plin und die Fähigkeit zum kreativ­en Chaos, Sinnlichkeit sowie ästhetis­ches Gespür.“

Und mehr als das: Woll­ny — der bere­its solo bei uns war und zweimal gemein­sam mit Heinz Sauer — bringt die bei­den kon­ge­nialen Musik­er seines Trios mit, Eric Schae­fer an den Drums, an denen der seinen eige­nen, einen beina­he orches­tralen Ansatz ver­fol­gt. Und Tim Lefeb­vre am Bass, „einen der weltbesten Bassis­ten“, sagt Woll­ny über ihn auch deshalb, weil er “immer mit einem Fuß in der Welt des Sound­pro­cess­ing“ ste­he  –  der US-Amerikan­er hat seine Vibes bere­its der Musik von Sting geschenkt, eben­so der von Elvis Costel­lo, von Jamie Cul­lum, und er hat den Bass für das let­zte Album von David Bowie einge­spielt, das leg­endäre „Black­star“ …

In der Tat, “the most excit­ing piano trio in Europe ”, so hört es The Times, und Die Zeit hört gar „das aufre­gend­ste Piano-Trio der Welt“. Bei uns sind sie mit einem Song-Album, das Franz Schu­bert neben Nick Cave arrang­iert und Hein­rich Heine neben Duke Elling­ton. Als Song­writer tritt George Gersh­win gemein­sam mit der kanadis­chen Folk-Band Tim­ber Tim­bre auf und der Sound­track eines Thrillers – „Wick­er Man“ – mit ein­er Woll­ny-Kom­po­si­tion … Vir­tu­os daran, wie sehr die drei Stim­mungen verdicht­en, Dra­maturgien ent­fal­ten, Kon­trol­lver­luste kalkulieren und dies alles auf der Kurzstrecke von radio­tauglichen Songs. Es ist Jazz als Oper in Pop ver­fasst.

Und ist Musik, die — ungewöhn­lich für Jazz — einem ent­ge­gen kommt. Woll­ny erk­lärt dies damit, dass „Ghosts“ — so der Titel des Pro­gramms — immer Ghost Sto­ries sind, jene Geschicht­en, die sich um die einzel­nen Songs herum entspon­nen haben. Ein­drücke, die sich darin ablagern, Erleb­nisse, die noch nicht abge­golten sind, „die wir lange mit uns herum­tra­gen, ohne es zu wis­sen“. Ähn­lich hat sich schon Sig­mund Freud Das Unheim­liche erk­lärt, näm­lich als ein Er- oder Wider­fahren, das, ganz anders als Angst es tut, immer auch ein Ver­trautes in sich birgt. Unheim­lich ist, was wachgerufen wird in einem, weil es heim­sucht, wie Songs es tun.

All the songs are liv­ing ghosts and long for a liv­ing voice“, zitiert Woll­ny den kür­zlich ver­stor­be­nen Lyrik­er Bren­dan Kenel­ly: Songs leben wie Geis­ter, die sich nach ein­er lebendi­gen Stimme sehnen, sie geis­tern im eige­nen Kopf, begeis­tern in einem inti­men Sinn, the most excit­ing piano trio.

27. April – 20:00 Uhr

Michael Wollny Trio
Ghosts”. Eine urban urtyp edition

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