#16 Me And My Drummer // Einar Stray

Me And My Drummer - Foto: Thomas Kierok

Me And My Drum­mer — Foto: Thomas Kierok

Sie habe ein “nettes Aufwär­men” erwartet, schrieb Andrea auf mit­tel­stern, dem Blog von Dres­den Indie Welt: “Geplänkel. Beiläu­figes Mitwip­pen.” Beina­he wäre sie gar nicht hinge­gan­gen zum Konz­ert und wären wir ohne diesen Konz­ert­bericht: Geplänkel?  Mitwip­pen? “Char­lotte fängt an zu sin­gen. Diese Stimme! Hal­lelu­ja! Was passiert hier? Ein Mann, eine Frau. Ein Schlagzeug, ein Piano. Ein Raum, der plöt­zlich viel zu klein wird für diese Stimme, diese Kraft, diese Momente …

… Der ganze Kör­p­er der Sän­gerin ist in Bewe­gung, das Gesicht ein einziges Spiel — und man selb­st ist gezwun­gen, auf seinem Stühlchen zu hock­en und mit dem Oberkör­p­er zu tanzen. Geht nicht! Auf­sprin­gen will man! Jubeln! Aber ach … Sitzkonz­ert. Wir tun uns leid.”

Das wird sich bei uns nie­mand tun müssen. Das Konz­ert im urban urtyp Kubus wird alles mögliche wer­den, aber nichts zum Sitzen. Und: Es wird voll wer­den! Hier wieder Andrea:

So eingängig die Stimme von Me And My Drum­mer ist, so the­atralisch und kräftig ist sie auch, schillernd und keck noch dazu, klingt abwech­sel­nd wie Feist und Karin Drei­jer Ander­s­son mit ein­er Prise British Soul und dem Hall der 80er. Ein Fest!”

Die Stimme ist die von Char­lotte Bran­di, eine Stimme mit Dort­munder Ein­schlag, die auch schon andere an die von Leslie Feisterin­nert hat. Ihre Fam­i­lie in Dort­mund habe sie ein­mal angerufen, erzählte die 26jährige kür­zlich im Inter­view: “Du wirst im Radio gespielt! — Ich so: Ne, das bin ich nicht.” Es gäbe da einen Unter­schied, einen entschei­den­den:

Feist hat eine sehr gefüh­lvolle, aber let­z­tendlich hauchende, unbauchige Stimme. Und da würde mir was fehlen, wenn ich mich in so ein­er Art lim­i­tieren müsste. Ich brauch das auch, zu brüllen und zu röhren.

Wer sie hören will, braucht ein Piano, ein Schlagzeug, eine Frau und einen Mann. Und dann —  das ist jet­zt wieder Andrea auf mittelstern.de  —  dann aber:

Dra­ma, Baby! Herzen noch und nöch­er. Me & My Drum­mer. Ein Piano. Ein Schlagzeug. So sim­pel kann es manch­mal sein.”

Es ist Sinnbus, gewe­sen, das großar­tige Indie-Label, das auch die Hun­dreds beherbergt, das Me And My Drum­mer aufge­ga­belt hat. Sinnbus beschreibt ihre Musik so:

Da ist eine unglaubliche Stimme, die um ihr Leben singt, auf­fordert, her­aus­fordert und träumt … Mit einem auf das Inner­ste eingedampften Instru­men­tar­i­um geht diese Stimme eine intime, zärtliche Verbindung ein, unmit­tel­bar und von fast bru­taler Nähe, und erzeugt einen berauschen­den Sog  —  ursprünglich, raf­finiert, hyp­no­tisch, leicht­füßig, für sich ste­hend  —  der mit all dem am Ende nur spielt  —  vor allem mit sich selb­st.”

2012 werde ein aufre­gen­des Jahr, hat­te Sinnbus voraus gesagt, und so ist das nun: Erstes Album, volle Konz­erte, begeis­terte Zuhör­er. Mehr Musik als man begreifen kann. Ob es denn noch ein Leben außer­halb der Musik gebe, wurde Matze Pro­l­löchs gefragt, der Drum­mer, 21 Jahre alt, seine Antwort:

Das ist das richtige Leben.”

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