Wen man gerne zu Hause hätte

Daniel Chodowiecki [1726 - 1801]: Das Gehirn eines Künstlers

Daniel Chodowiec­ki [1726 — 1801]: Das Gehirn eines Kün­stlers

Oliv­er Schulthoff – Geschmacksver­staerk­erei #13  | Das Gehirn funk­tion­iert wie ein schein­tot­er Organ­is­mus bekan­ntlich auch noch während des Fernsehkon­sums weit­er, es wird stim­uliert durch elek­trisch ver­stärk­te Wellen aus Licht und Schall, so dass es sich über die ver­meintliche Leichtigkeit der Fra­gen erst dann lustig macht, wenn es sich­er ist, die richtige Lösung zu ken­nen. Durch dumme Fra­gen wird der Men­sch halt auch auf Trab gehal­ten, so viel Müll muss man erst ein­mal aushal­ten. Und Müll hat ja auch eine gewisse erhabene Schön­heit, bis man ihn weg­wirft und so aus den Augen ver­ban­nt. Schlimm ist der dumme Müll, der immer  oder zumin­d­est für eine lange Zeit auf das Gehirn ein­wirkt und es nach und nach weich­spült. Von dem Vis­ag­is­ten noch nach der Hauptschau schön ange­malt steigt man dann gerne in den Flieger über den großen Teich.

Über­rascht, dass es auf allen Seit­en des großen Wassers gle­ichge­lagerte Aus­gaben der gle­ichen Sendun­gen gibt? UK and The Voice of Sweden’s next top Mod­el go to Bit­burg. Das Mod­el gibt es unendlich oft, geschätzte Anzahl pro Kon­ti­nent: 500. Sie kom­men vor allem in Print­me­di­en und in Fernsehsendun­gen vor. Die Aus­bre­itung von Fernse­hfor­mat­en ist ein­er­seits viral und diese Viren rekom­binieren sich bekan­ntlich, wenn sie bekämpft wer­den. Hier­durch wer­den sie bess­er und bess­er, sie ver­bre­it­en sich mit Wahnsinnsrat­en. Killerviren töten auch ihren Wirt, was zwar nicht so vorge­se­hen war, aber hier­auf hat der Men­sch am wenig­sten Ein­fluss.

Kinder stellen sich ja noch die Frage, was auf der anderen Seite des Oceans ist und was nach der Welt kommt und dann, was nach der Galax­ie und wo hört das Weltall über­haupt auf? Manche fra­gen sich auch, was da anfängt, wo das Weltall aufhört? Aber der Fernse­her ist nach der Wer­bung wieder uner­bit­tlich, er lenkt auf men­schlich­ste Art und Weise vom The­ma ab. Welche Klei­der­größe haben eigentlich die Mod­els und wie bekomme ich bis zur Hochzeit eine It-Tasche? It-Girls haben schließlich auch entsprechende Taschen, die einen angesichts der immer gle­ichen Fum­mel zum Anziehen doch deut­lich aus­d­if­feren­zieren.

Und das Leben als Supamod­el ist ja auch wun­der­schön, selb­st ohne in den Spiegel zu schauen. Schön­heit hätte man doch ganz gerne selb­st. Das scheint die einzige Krankheit zu sein, die man gerne zu Hause hätte. Doch sie ist Folge eines äußerst unzu­ver­läs­si­gen Virus, der von Girl zu Girl, von Haus zu Haus mutiert und schon mal die eine oder das Andere über­springt. Da muss frau aber nicht trau­rig sein, da das Gle­iche ja schließlich auch bei den Kerlen geschieht, die auch gerne vom üblen Hirn­schlau­virus über­gan­gen wer­den.

Sich­er ist eigentlich nur, dass die Frage nach dem Uni­ver­sum jen­seits der eige­nen vier Wände von einem schö­nen Girl beant­wortet wer­den wird. Es ist wed­er das Kanu, noch das Pad­del, das dich zu diesen Antworten bringt. Es kann gar nicht anders sein. Es ist das Girl. Und das sollst Du zur Frau nehmen.

Supamod­elle:

The Cardi­gans            Das Mod­el (00 Ver­sion)
New Mod­el Army        Stu­pid Ques­tions
Mod­el 500                   Ocean To Ocean
Kraftwerk                     The Mod­el
The Croonettes            It’s The Girl