#30 Frederik Köster und die Verwandlung

Frederik Köster und die Verwandlung

Fred­erik Köster und die Ver­wand­lung

Chillax­i­fied? “ ‘Was ist mit mir geschehen?’ dachte er. Es war kein Traum. Sein Zim­mer, ein richtiges, nur etwas zu kleines Men­schen­z­im­mer, lag ruhig zwis­chen den vier wohlbekan­nten Wän­den.” Die Umge­bung ist geblieben, sie ist richtig und ruhig und etwas zu klein, nur Gre­gor Sam­sa hat sich verän­dert … und so, als “Die Ver­wand­lung”, hat Köster sein neues Pro­jekt benan­nt, warum nur? Der Köl­ner ist 37 und wird wie ein neuer Till Brön­ner gehan­delt:

Lange hat man nicht mehr so eine Trompete im Jazz gehört”

hat­te DIE WELT geschrieben,

endlich mal ein­er, der nicht wie Miles Davis oder Chet Bak­er klingt.”

Also warum sich wan­deln? Weil Jazz keine Kar­ri­ere­pla­nung ist, “Jazz ist eine Leben­se­in­stel­lung”, hat Nils Pet­ter Molvaer gesagt, der ver­bringt sein Leben ja eben­so am Blech [und spielt am Tag vor Köster in der Chris­tuskirche!]: “Jazz bedeutet, offen und frei zu sein.”

Kösters Regal­bord dage­gen dürfte eher offen und voll sein, er hat den ECHO Jazz und was es son­st an Preisen gibt, jet­zt ver­wan­delt er sich mit Gelassen­heit und Witz: Während er sich auf Gre­gor Sam­sa bezieht, den Ver­sicherungsvertreter, dessen Stimme zu einem “schmer­zlichen Piepsen” wurde, geht er sel­ber den ent­ge­gen geset­zten Weg: weg von der Ver­sicherung, von der Fatal­ität des richti­gen, ruhi­gen und immer zu kleinen Men­schen­z­im­mers, weg von der Konzept­musik hinüber zum Spiel:

Nie­mand muss hier etwas beweisen, sämtliche Songs drück­en einen Zus­tand schöpferisch­er Gelassen­heit aus. Wo auf Kösters früheren, deut­lich rock­igeren CDs ein Hang zu urbaner Enge und motorischem Stress vorherrschte, macht sich jet­zt eine Anmu­tung von pas­toraler Weite und zeitlich­er Unab­hängigkeit bre­it. Selb­st die sehr sparsam einge­set­zten Elec­tron­ics erweit­ern eher den Hor­i­zont, als dass sie für dig­i­tale Hek­tik ste­hen wür­den.”

Pas­torale Weite? Das urban dic­tio­nary nen­nt es chillax­i­fied.

 

» Wie immer son­ntags, wie immer 19 Uhr, wie immer nur 10 Euro. Hier reservieren!

» urban urtyp wird unter­stützt von: Ede­nundteamSchlegel Urtyp | TRAILER Kultur.Kino.Ruhr | CT das radio | 21Hz Back­line | geschmacksver­staerk­erei | nul­lkun­steins
» urban urtyp wird gemacht von: Andie | Andreas | Ayla | Bine | Chris | Dirk | Katrin | Marc | Michael | Olaf | Oli | Sebas­t­ian | Thomas | Vio | Yan­nis

Ein Kommentar zu diesem Artikel

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *