#18 Review

Foto: Olaf Rauch | nullkunsteins.de

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urban urtyp ist zu ein­er Konz­ertrei­he gewor­den, auf deren Pro­gramm das Pub­likum prak­tisch blind ver­traut.” Hat Max Küh­lem in den RN geschrieben. Das lesen wir gern und lesen gerne weit­er: “Auch zum Ter­min mit regionalen Bands, die ger­ade nicht durch alle Musik­magazine und ein­schlägi­gen Inter­net­por­tale gejagt wer­den, kamen am Sam­stag viele Besuch­er. Sie hören und sahen ein wun­der­bar vielfältiges Konz­ert.

Gle­ich drei Auftritte macht­en das urban-urtyp-spzial in der Chris­tuskirche zu einem kleinen Fes­ti­val. Über­raschend der Start mit der Dort­munder For­ma­tion Sis­terk­ingkong. Die vier Her­ren plus eine Frau sind keine Indie-Pop-Hip­ster, aber auch keine Opa-Rock­er. Sie betören nicht mit außergewöhn­lich schö­nen Melo­di­en, hauen ihrem Pub­likum keine stein­harten Riffs um die Ohren oder begeis­tern mit vir­tu­osen E‑Gitarrensoli. Unprä­ten­tiös ihr Auftritt, schlicht die Musik. Aber unge­mein wirkungsvoll. Fast unbe­merkt schle­ichen sich viele Zutat­en in den angenehm fließen­den Sound­mix, der in der Kirche ein biss­chen so klingt, als wür­den sich Vel­vet Under­ground mit der Krautrock-Leg­ende Can einen Prober­aum teilen: Zur klas­sis­chen Beset­zung aus Gitarre, Bass, Schlagzeug und Gesang kom­men Perkus­sion, Orgel, his­torische Syn­the­siz­erk­länge und sog­ar ein Theremin.

Zu ein­er aus­gewach­se­nen Band hat sich auch das Bochumer Elek­tron­ic-Duo Leland P. entwick­elt. DJ Fran­co Zap­pala und Mul­ti­in­stru­men­tal­ist Carsten ‘Cazy’ Schmidt wur­den unter anderem ergänzt durch die Tex­aner­in Tess Wiley, die schon als Gitar­ristin bei Six Pence Non The Rich­er (‘Kiss Me’) gespielt hat. Den unaufgeregt dahin­grooven­den Sound bere­icherte sie mit ein­er Stimme, die genau so viel Rock­röhren-Reibeisen zeigt, wie es mit von David-Lynch-Sound­tracks inspiri­ert­er Lounge-Musik eben noch zu vere­in­baren ist. Genau wie Sis­terk­ingkong, die das neue Album ‘She Sees Wolves’ im Gepäck hat­ten, präsen­tierten auch Leland P. neues Mate­r­i­al vom noch unveröf­fentlicht­en Werk ‘Tick­et To The Moon’.

Die Besuch­er in die Nacht schick­te der Elek­tro-Frick­ler ‘Sauhund’ mit Musik, die so klang wie seine Heimat an der Rottstraße: karg und dreck­ig, pathetisch und ruhrpot­tro­man­tisch. Ein überzeigen­des urban-urtyp-spezial.”

Hier die überzeu­gen­den Fotos von © Olaf Rauch | nullkunsteins.de