#35 UNMAP & ct

Erst Hören, dann lesen. Erst hören, was die aus Nichts plus Etwas machen, dann lesen, was Philipp Kress­mann darin hört, Philipp ist ein­er von uns und von Radio ct: » Kam­mer­pop trifft auf Trip Hop ohne Sam­ples und R´n´B im Elec­tropop-For­mat. Auf dem Debüt der Berlin­er sind das alles keine Gegen­sätze mehr. Hier wird echter Pop-Patch­work geleis­tet. Das liegt ein­deutig an den musikalis­chen Roots der Band­mit­glieder. Die Band­leader Mariechen Danz und Alex Stolze haben früher bei Bodi Bill ihre Fin­ger mit im Spiel gehabt. Deren Sig­natur in Form von unterkühltem Tech­no macht sich vor allem in den ger­adlin­i­gen Kom­po­si­tio­nen wie “Pirates” bemerk­bar, wird aber genau­so oft stark ver­wis­cht. Die Abset­zung vom Bodi Bill-Sound wird so deut­lich stärk­er als beim Pro­jekt der anderen Band­hälfte, “The Das”, ver­fol­gt. Und gelingt ins­ge­samt auch inno­v­a­tiv­er.

So wer­den die düsteren Syn­thies und Dub-Beats etwa auf “Altar” jäh von einem Nois­es­turm unter­brochen. Auch “Take over” übt sich in Struk­tur­bruch. Der unterkühlte R´n´B Beat wird zwis­chen­zeitlich immer wieder gestoppt, um Danz´ Vocals — auch oft in Form von hyp­no­tisch anmu­ten­dem Sprechge­sang — mehr ins Zen­trum zu rück­en. Und die sind oft ziem­lich ungemütlich.

Doch Unmap kön­nen auch melan­cholis­chen Kam­mer­pop. Zumin­d­est für eine kurze Weile. Das mit Stre­ich­ern unter­set­zte “Mon­key Effort” tastet sich nur langsam an die Ober­fläche. Und — welch Wun­der — ver­har­rt sog­ar im unsper­rig bal­ladeskem Stil. Doch son­st scheinen­sich die Arrange­ments selb­st zu fra­gen, “When to lead and when to fol­low.” Die Grundthe­matik, die nicht nur die Lyrics durchzieht, son­dern auch in der musikalis­chen Struk­tur selb­st angelegt ist. Einzelne Songs fügen sich einem pulsieren­dem Grund­flow, anderen wiederum geht es ger­ade um die Eck­en und Kan­ten. Das ver­lei­ht “Pres­sures” trotz har­monis­chem Abschluss eine bek­lem­mende Grund­stim­mung und eine konzen­tri­erte Span­nung, die sich­er nicht jedes Debüt so stil­sich­er zu artikulieren und erre­ichen weiß. «

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